Adspektion | Besichtigung und Begutachtung des Hundes im Stand und in der Bewegung |
Anamnese | Erfassung der Entwicklung einer Krankheitsgeschichte durch Befragung des Therapeuten |
Anulus fibrosus | Äußerer Bindegewebsring um den inneren Bandscheibenkern (Nukleus pulposus) |
Apophysenfuge | Wachstumsfuge der Knochen |
Arthritis | Akute entzündliche Gelenkerkrankung, Gelenkentzündung |
Atrophie | Muskelschwund bzw. Rückgang durch Inaktivität oder Krankheit |
Arthrose | Chronische, degenerative, krankhafte Veränderung der verschiedenen Gelenke, in deren Verlauf das Knorpelgewebe im Gelenk zerstört und knöchernes Material zugebildet wird. Dies führt beim Hund zu erheblichen Schmerzen, welche Bewegungsunlust, Lahmheiten, Muskelverspannungen und verminderte Gelenkbeweglichkeit zur Folge haben. Arthrosen können in allen Gelenken entstehen, sie werden dann je nach Lokalisation unterschiedlich benannt, z.B. Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose), Gonarthrose (Kniegelenksarthrose), Spondylarthrose/Spondylose (Arthrose in den kleinen Gelenken der Wirbelsäule), Omarthrose (Schultergelenksarthrose), Cubarthrose (Ellenbogengelenksarthrose). Ursachen für Arthrosen können sein:
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Ataxie | Störung der Bewegungskoordination und Gleichgewichtsregulation mit schwankendem Gang und breitbeinigem Stand |
Autoimmunerkrankung | Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet. Es kann nicht zwischen eigenem und körperfremden Gewebe unterscheiden. Dies führt zu schweren Entzündungen und Funktionsbeeinträchtigungen in den betroffenen Organen |
Bandscheibe | Zwischenwirbelscheibe, eine knorpelige Verbindung zwischen den einzelnen Wirbeln mit der Funktion eines "Stoßdämpfers" in der Bewegung |
Bandscheibenvorfall (Extrusion), Bandscheibenvorwölbung (Protusion) | Der Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der Teile der Bandscheibe ganz oder teilweise in den Rückenmarkskanal vortreten.
Beim Bandscheibenvorfall, im Volksmund auch Dackellähme genannt, unterscheidet man nach Grad (Grad I und II) und Lokalisation der Vorfälle (Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule). Grad 1 bezeichnet einen unvollständigen Vorfall (Diskushernie, Protusion), bei dem die Bandscheibe nur vorgewölbt, der Bindegewebsring (Anulus fibrosus) um sie herum aber noch intakt ist. Der Druck, der durch die Vorwölbung auf das Rückenmark ausgeübt wird, führt zu Schmerzen, gering- bis mittelgradiger Ataxie und Parese, einem aufgekrümmten Rücken und Schleifenlassen der Hintergliedmaßen. Beim Grad 2 reißt der äußere Bindegewebsring und das Kernmaterial der Bandscheibe (Nucleus pulposus) fällt in den Wirbelkanal vor. Die so entstandene Kompression des Rückenmarkes führt in leichteren Fällen zu Symptomen, die dem Grad I ähneln, meist kommt es jedoch zu Lähmungserscheinungen, oft zu vollständiger Lähmung der Hintergliedmaßen. Außerdem können Harn- und Kotinkontinenz oder Harn- und Kotverhalten auftreten. Die Therapie ist abhängig von Grad und Lokalisation der Vorwölbung bzw. des Vorfalls. Leichtere Fälle können mit entzündungshemmenden und muskelentspannenden Medikamenten und Ruhigstellung des Hundes therapiert werden. Bei kompletten Vorfällen mit vollständigen Lähmungen ist eine schnelle chirurgische Versorgung angeraten, sofern beim Hund noch Schmerzempfinden in der Gliedmaße vorliegt. In allen Fällen dieses Krankheitsbildes ist die Hundephysiotherapie, sowohl bei konservativer als auch bei chirurgischer Versorgung eine sehr wichtige Behandlungsmaßnahme, mit der sehr gute Erfolge erzielt werden. |
Borreliose | Bakterielle Infektionserkrankung, die durch Zecken übertragen wird und die beim Hund wechselnde Lahmheiten, geschwollene Gelenke, steife Gliedmaßen und Schmerzen hervorrufen kann |
Canine Wobbler-Syndrom | Das Wobbler-Syndrom des Hundes ist ein Krankheitskomplex, der verschiedene Veränderungen an der Halswirbelsäule beschreibt. Dies können Deformationen, also angeborene Missbildungen der Wirbelkörper oder Fehlstellungen der Wirbel und eine damit verbundene Verengung des Wirbelkanals sein. Als Folge der Instabilität bzw. Überlastung der Wirbel kann es zu Bandscheibenvorfällen, Kompressionen im Rückenmark oder zu einer Verdickung des stabilisierenden Wirbelseitenbandes (Ligamentum Flavum) kommen. Dies führt beim Hund zu verschiedenen Symptomen, die mit neurologischen Ausfällen einhergehen. Beginnend mit leichten Ataxien und vorsichtigem Gang kommt es im weiteren Verlauf der Krankheit zu deutlicher Hinterhandschwäche, erschwertem Aufstehen mit steifem Gang, deutlich sichtbaren neurologischen Ausfällen mit Verlust der Korrekturreflexe und übersteigerten Spinalreflexen. Die Schmerzhaftigkeit im Halsbereich bei der Bewegung nimmt zu. Das Wobbler-Syndrom ist nicht heilbar, kann im Anfangsstadium jedoch konservativ mit Schmerzmitteln und Cortison behandelt werden. Bei hochgradiger Symptomatik bleibt nur eine Operation, bei der der Druck vom Rückenmark genommen und/oder die Halswirbelsäule stabilisiert wird, was jedoch nicht immer erfolgversprechend und komplikationslos verläuft. Die Physiotherapie kann auch hier mit Schmerzlinderung, Muskelentspannung, Koordinations- und Gleichgewichtsschulung, Bewußtseinmachung von Bewegungen noch sehr sinnvoll eingesetzt werden. |
Cauda-Equina | Hintere, ab dem 7. Lendenwirbel beginnende Aufzweigung des Rückenmarks in verschiedene Nervenbündel (u.a. Ischiasnerv, Schwanznerven). Sie versorgen die Muskeln der Hintergliedmaße und der Rute und regulieren den Harn- und Kotabsatz. |
Cauda-Equina-Kompressionssyndrom | Sammelbegriff für eine Reihe degenerativer neurologischer Erkrankungen im Übergang von Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein, die zu einer Schädigung (Druck, Quetschung, Entzündung, Schwellung) in dem Cauda Equina genannten Rückenmarksnervenbereich, führen. Ursachen für ein CES können sein: eine Einengung/Stenose des Wirbelkanals, eine Verlagerung des Kreuzbeins nach vorne, ein Bandscheibenvorfall, eine Verdickung verschiedener Wirbelbänder oder auch fortschreitende Spondylosen, Infektionen, Missbildungen, Tumore. Symptome sind Ataxien und Paresen mit Schleifen von einer oder beider Hintergliedmaßen und abnorme Gliedmaßenstellung, Schmerzen bei Druck auf das Kreuzbein oder Durchstrecken der Hintergliedmaße, gestörte Reflexe und Tiefensensibilität, eine ohne Tonus schlaff herabhängende Rute, Überempfindlichkeiten und Selbstverstümmerlungsversuche im Bereich von Becken und Schwanzregion. Die Therapie kann im Anfangsstadium mit entzündungshemmenden- und schmerzlindernden Medikamenten versucht werden. Bei fortgeschrittenen neurologischen Ausfällen hilft nur ein chirurgischer Eingriff, der den Druck vom Rückenmark nimmt. Auch bei diesem Krankheitskomplex kann die Hundephysiotherapie sowohl bei konservativer als auch nach chirurgischer Therapie sehr hilfreich sein. |
Chondroprotektiva | Knorpelschutzmittel wie z.B. Chondroitin, Glucosamin, Hyaluronsäure. Sollten bei degenerativen Erkrankungen wie Arthrose, Spondylose aber auch bei allen anderen Erkrankungen mit Sehnen-, Bänder-, oder Bandscheibenbeteiligung gegeben werden. |
Dackellähme | Siehe Bandscheibenvorfall |
Degenerative Erkrankungen | Siehe Arthrose |
Denervation | Operationsmethode bei der Hüftgelenksdysplasie, bei der die schmerzleitenden Nerven am Hüftgelenk durchtrennt werden, so dass der Hund schmerzfrei(er) laufen kann. Die Denervation ist eine reine Schmerztherapie, die die HD nicht heilt und somit das Entstehen von Arthrosen nicht verhindern kann. |
Diskopathie | Siehe Bandscheibenvorfall |
Diskushernie | Siehe Bandscheibenvorfall |
Dorn-Therapie | Spezielle, sanfte manuelle Therapieform, die ihren Schwerpunkt in der Behandlung von Wirbelsäule und Extremitäten hat. Mit ihr lassen sich Wirbel- und Gelenkblokaden einfach und schnell beseitigen. Die optimale Statik des gesamten Bewegungsapparats wird wiederhergestellt, ohne dass Gefahr besteht, die Sehnen oder Bänder zu überdehnen. Schmerzen werden dauerhaft beseitigt oder zumindest gelindert. |
Dreifach-Becken-Osteotomie | Operationsmethode bei der Hüftgelenksdysplasie. Dabei werden in der Regel alle drei (mitunter auch nur zwei) Knochen des Beckens durchtrennt, dieses wird gekippt bzw. geschwenkt, bis eine physiologisch bessere Stellung zum Oberschenkelkopf erreicht ist. Anschließend werden die Knochen mittels Osteosynthese (Platten und Schrauben) wieder fixiert. Nur bei jungen Hunden sinnvoll, wo sich noch keine Arthrosen gebildet haben. Dann ist diese OP-Methode sehr erfolgversprechend und kann das Entstehen von Arthrosen verhindern. |
Dysplasie | Fehlbildung, Fehlstellung |
ED, Ellenbogendysplasie |
Als Ellenbogendysplasie bezeichnet man eine Missbildung oder Fehlentwicklung, der am Ellenbogengelenk beteiligten Knochen. Diese Inkongruenz der gelenkbildenden Knochen, der Elle (Ulna), Speiche (Radius) und des Oberarmknochens (Humerus) führt zu Knochenabsplitterungen und Fehlbildungen. Die Ursache kann genetisch bedingt sein, aber auch durch Unfall oder Überlastung im Wachstum entstehen. Man unterscheidet drei Arten der Ellenbogendysplasie.
Beim Fragmentierten Processus Coronoideus, FPC kommt es zu einem Abbruch eines kleinen Knochenfortsatzes ( Processus Coronoideus) vom vorderen Bereich der Elle.
Beim Isolierten Processus Anconeus, IPA handelt es sich ebenfalls um ein losgelöstes Knochenstück an der Elle.
Die Osteochondrose Dissecans, OCD ist eine Erkrankung des Gelenkknorpels im Rahmen einer Knorpelwachstumsstörung, bei der es zur Ablösung eines Knorpelstückes samt darunter liegenden Knochengewebes kommt. |
EMS, Elektrische Muskelstimulation | Elektrotherapie, die mittels am Hund angebrachter Elektroden zur Muskelkräftigung und Entspannung beitragen kann |
Femur | Oberschenkelknochen |
Femurkopfresektion | Entfernung des (oft schon arthrotisch veränderten)Gelenkkopfes und -halses des Oberschenkelknochens. Es bildet sich dort, neben Narbengewebe eine Art "Scheingelenk", welches zusammen mit der Muskulatur das Gewicht des Hundes trägt. Diese OP wird in der Regel nur bei leichteren Hunden bis zu max. 25-30 Kilo durchgeführt. Anschließende Physiotherapie zur Muskelkräftigung wird hier dringend angeraten. |
Fraktur | Knochenbruch |
FPC, Fragmentierter Processus Coronoideus Medialis Ulnae | Siehe Ellenbogendysplasie |
Goldakupunktur, Goldimplantation | Schmerztherapie, bei der kleine Goldstifte in den Hundekörper implantiert werden, die bei orthopädischen Erkrankungen des Bewegungsapparates die Schmerzen lindern sollen.
Man unterscheidet verschiedene Methoden der Goldimplantation: Zum einen die als Goldakupunktur bezeichnete Methode, bei der die Goldstücke ausschließlich an Akupunkturpunkten nach der Traditionellen Chinesischen Medizin platziert werden. Dann verschiedene Formen der "normalen" Goldimplantation, wo entweder nach konservativ-orthopädischen Gesichtspunkten mehrere Bereiche ganzheitlich behandelt werden oder aber auch nur rund um das betroffene Gelenk implantiert wird. Die Wirkungsweise und der Erfolg der verschiedenen Methoden ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. |
Humerus | Oberarmknochen |
HWS-Syndrom | Ein Sonderfall des Bandscheibenvorfalls, der sich durch hochgradige Schmerzen im Halswirbelsäulenbereich auszeichnet. |
HD, Hüftgelenksdysplasie | Als Hüftgelenksdysplasie, kurz HD, bezeichnet man eine Fehlbildung des Hüftgelenkes, bei der der Oberschenkelkopf und die Hüftgelenkspfanne nicht zusammen passen. Dadurch kommt es zu einer Instabilität in dem Gelenk, was zu Fehlbelastungen in der Gelenkpfanne und dem Oberschenkelkopf führt. Als Folge davon kommt es zu gesteigertem Abrieb des Gelenkknorpels und zu einer Entzündung in der Gelenkkapsel. Dies kann zur völligen Degeneration des Knorpels (Arthrose) führen, was für den Hund sehr schmerzhaft ist.
Die HD ist genetisch bedingt und nicht heilbar. Jedoch gibt es unterschiedliche Therapien, sowohl konservativer ( Fütterung von Knorpelschutzmitteln, Schmerzmittel), als auch chirurgischer (Denervation, Pectinotomie, TEP etc.) Art, die auch einem Hund mit HD ein hundegerechtes Leben ermöglichen. Physiotherapie mit gezieltem Muskelaubau sollte bei jeder Therapieform zur Anwendung kommen. |
IPA, Isolierter Processus Anconaeus | Siehe Ellenbogendysplasie |
Isometrische Übungen | Anspannungs- und Dehnübungen zur Stärkung der Muskulatur ohne Bewegung oder Belastung des Gelenkes |
Kontraktur | Dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen und Bändern |
Koordinationsstörungen | Siehe Ataxie |
Kreuzbandriss | Vollständiger Riss des vorderen Kreuzbandes. Dieses verhindert zusammen mit dem hinteren Kreuzband ein Verrutschen der am Kniegelenk beteiligten Knochen (Oberschenkelknochen, Schien- und Wadenbein) nach vorne bzw. hinten. Außerdem wird das Kniegelenk auch noch durch die Seitenbänder, welche ein seitliches Abknicken der Knochen verhindern, stabilisiert. Der Kreuzbandriss führt zu einer Instabilität des Kniegelenkes, einer unterschiedlich ausgeprägten Lahmheit des Hundes und kann Sekundärschäden wie Gelenkentzündungen, Meniskusschäden und Arthrosebildung im Kniegelenk zur Folge haben. Ursache für einen Riss des vorderen Kreuzbandes können Unfälle, Gelenkfehlstellungen, dauerhafte Überlastung aufgrund anderer degenerativer Erkrankungen, durch Übergewicht oder auch eine Patellaluxation sein. Die Behandlung des Kreuzbandrisses kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Eine konservative Behandlung mit Ruhigstellung, Schmerzmitteln, orthopädischen Bandagen und begleitender Physiotherapie ist möglich, wird jedoch in nur sehr wenigen Fällen praktiziert oder empfohlen. Meist kommt es zu einer operativen Versorgung des Kreuzbandrisses mit den unterschiedlichsten Operationsmethoden, wobei es drei grundlegende Techniken gibt. OP`s mit intra- oder extraartikuläre Techniken, wo innerhalb oder außerhalb des Gelenkes mit einem körpereigenen oder auch künstlichem Bandersatz gearbeitet wird oder aber Techniken, wo es zu einer Veränderung der Gelenkbiomechanik (TPLO, TAA) kommt. Bei allen Behandlungsmethoden, egal ob konservativ oder operativ, kann es zu Arthrosebildung im Kniegelenk kommen. Eine gute physiotherapeutische Behandlung ist daher in jedem Fall angeraten! |
Kreuz-Darmbein-Gelenk | Auch Kreuzbein-Darmbeingelenk, Iliosakralgelenk, Sakroiliakalgelenk Gelenkige Verbindung zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein |
Kyrotherapie | Kältetherapie mit unterschiedlichen Kälteaapplikationen, entweder in Form von lokalen oder auch flächigen Anwendungen unter lokalen zur Hilfenahme von Eislollys, Eiswürfeln und flächig mit Kyropacks, Kirsch- oder Körnerkissen, Eishandtuch oder auch flüssig durch Wasserbäder. Die Kyrotherapie ist bei neurologischen Erkrankungen und auch bei akuten Entzündungen oder Schwellungen einsetzbar. |
Legg-Calve-Perthes | Auch als Morbus Perthes bezeichnete aseptische Hüftkopfnekrose des jungen Hundes, bei der der Hüftkopf langsam abstirbt. Es bildet sich Ersatzgewebe, der Oberschenkelkopf ist deformiert und es kommt zu einer Arthrose. Therapeutisch kann konservativ mit Schmerzmitteln gearbeitet oder chirurgisch eine Femurkopfresektion vorgenommen werden. Physiotherapie zur Schmerzlinderung, Muskelentspannung und Aufbau ist sinnvoll. |
Luxation | Verrenkung, Verschiebung von zwei, durch ein Gelenk verbundene Knochenenden aus der normalen Stellung |
Lymphdrainage | Besondere, sanfte Massagetechnik, die mit verschiedenen Spezialgriffen dazu dient, den Abtransport von Lymphflüssigkeit aus dem Körpergewebe zu vereinfachen. Sie ist eine Entstauungstherapie, die vor allem bei Ödembildung zum Beispiel nach Operationen oder langer Immobilität eingesetzt werden kann. Es wird eine Druckminderung und Lockerung des Gewebes erreicht, was letztendlich eine Schmerzlinderung beim Patienten zur Folge hat. |
Massage | Manuelle Einwirkung auf die Haut, das darunter liegende Gewebe und die Muskulatur. Je nach Grifftechnik (Streichungen, Knetungen, Zirkelungen, Rollungen etc.), Intensität und Tempo wirkt sie anregend oder entspannend. Verhärtungen, Verklebungen und Verspannungen der Muskulatur werden gelöst, Stoffwechsel und Kreislauf werden angeregt und die Durchblutung gefördert, Dadurch kommt es zu einer Schmerzlinderung und Entspannung des gesamten Körpers. Die Muskelgrundspannung (Muskeltonus) kann, je nach gewünschtem Therapieziel erhöht oder gesenkt werden. Die Massage bildet die Grundlage der Physiotherapie und wird immer im Zusammenspiel mit anderen Techniken zur Verstärkung des Behandlungserfolges eingesetzt. |
Meniskus | Halbmondförmiger Faserknorpel im Knie, zur Pufferung und Anpassung der ungleichen Gelenkflächen |
Morbus Perthes | Siehe Legg-Calve-Perthes |
Myasthenia Gravis | Autoimmunerkrankung, bei der es zu einer gesteigerten Ermüdbarkeit der Skelettmuskulatur mit lähmungsähnlichen Erscheinungen kommt. Es liegt eine Störung der neuromuskulären Erregung vor, durch die es nicht nur zu Störungen im Bewegungsapparat, sondern auch zu Problemen in der Speiseröhrenmuskulatur kommt. Die Therapie kann nur durch Medikamente erfolgen. Die Diagnose ist jedoch recht schlecht, wenn bereits die Speiseröhre mit betroffen ist. Hundephysiotherapie ist zur Verzögerung einer Zustandsverschlechterung sinnvoll. |
Nahrungsergänzungsmittel | Chondroprotektiva und sonstige Dinge (Vit.C, Vit. B, Vit. E, diverse Öle etc.), die zur Unterstützung im Krankheitsfall gegeben werden sollten. |
Neurektomie | Siehe Denervation |
OCD, Osteochondrose Dissecans | Siehe Ellenbogendysplasie |
Ödeme | Gewebeschwellung aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen |
Osteosynthese | Operative Versorgung von Knochenbrüchen/Knochenverletzungen mit Metallimplantaten, wie Platten, Schrauben, Drähte, Nägel |
Palpation | Betasten von Muskeln, Gelenken etc. |
Panostitis | Entzündliche Erkrankung der langen Röhrenknochen beim jungen Hund. Symptome sind Lahmheiten, Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit, erhöhte Körpertemperatur und Schmerzhaftigkeit beim Berühren der betroffenen Gliedmaße. Die Therapie erfolgt mit Schmerzmittelgabe und Ruhigstellung. Physiotherapie zur Schmerzlinderung ist nur eingeschränkt zwischen den einzelnen Krankheitsschüben möglich. Im akuten Fall nur Kältetherapie anwendbar. |
Parese | Leichte, unvollständige Lähmung, Teillähmung |
Patella | Kniescheibe |
Patellaluxation | Die Patellaluxation ist eine Verrenkung des Kniegelenkes, bei der die Kniescheibe aus ihrer Führung im Oberschenkelknochen springt und somit zu Schmerzen und Lahmheiten beim Hund führt. Die Patellaluxation wird in vier Schweregrade unterteilt: Grad 1: Die Patella kann leicht durch seitlichen Druck luxiert werden, springt jedoch beim Nachlassen des Drucks spontan in die Ausgangsposition zurück. Grad 2: Die Patella luxiert bei Beugung des Kniegelenkes und rutscht bei der Streckung wieder in die Ausgangsposition zurück. Der Hund zeigt zeitweise Lahmheiten und es kann zu degenerativen Gelenksveränderungen kommen, wenn die Grad 2-Luxation nicht operativ behoben wird. Grad 3: Die Patella lässt sich in der Streckung manuell reponieren, luxiert jedoch bei Gliedmaßenbewegung sofort wieder. Es sollte auf jeden Fall operiert werden. Das Gangbild ähnelt dem von Grad 2. Grad 4: Die Patella ist ständig luxiert und manuell nicht mehr reponierbar. Die Gliedmaße wird gebeugt gehalten, kann nicht mehr gestreckt oder belastet werden. Eine OP ist unumgänglich. Die Therapie kann bis zu Grad 2 konservativ mit Ruhe, schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln und Chondroprotektiva erfolgen. Ab Grad 3 muss operiert werden, damit die Patella wieder normal in ihrer Furche hin- und hergleiten kann. Physiotherapie kann mit oder ohne Operation zur Schmerzlinderung und einer Verbesserung des physiologischen Gangbildes beitragen. |
Pectinotomie | Operationsmethode bei der Hüftgelenksdysplasie, bei der der Musculus Pectineus durchtrennt wird. Dadurch wird die Lage des Oberschenkelkopfes in der Hüftpfanne verbessert, was zu einer Schmerzlinderung führt. Jedoch nur sinnvoll, wenn eine Verhärtung des M. Pectineus vorliegt. Ebenfalls lediglich eine OP zur reinen Symptomenbekämpfung, die evtl. sogar wiederholt werden muss, da der Muskel wieder zusammenwachsen kann. |
Radius | Speiche |
Ruptur | Riss, Zerreißung einer Sehne, eines Bandes oder eines Muskels. |
Spondylopathia Deformans, Spondylarthrose, Spondylose | Spondylosen sind krankhafte Veränderungen an der Wirbelsäule, die mit einem Umbau der normalen Organstruktur (Knochen, Gelenke und Bänder) einhergehen und zu neurologischen Symptomen führen können. Es kommt einerseits zu einem Abbau der elastischen Wirbelanteile (Bänder und Zwischenwirbelscheiben) und andererseits zu knöchernden Zubildungen, die in der Regel an der Unterseite der Wirbel beginnen. Diese Zubildungen können erhebliche Ausmaße annehmen und im Seitenbereich der Wirbelkörper bis in die Region der Nervenabgänge hineinreichen. Sie werden daher in 4 Spondylosegrade eingeteilt, je nachdem wie weit die knöchernde Verbindung zwischen den Wirbelkörpern bereits fortgeschritten ist. Im fortgeschrittenen Stadium kann diese Verknöcherung bis zu einer Spangen- oder Brückenbildung führen und die Wirbelsäule komplett versteifen, sofern mehrere Wirbel davon betroffen sind. Wenn auch die kleinen Wirbelgelenke oberhalb der Nervenabgänge in das degenerative Geschehen einbezogen sind, spricht man von einer Spondylarthrose. Spondylosen sind ein Versuch des Körpers den Verschleißerscheinungen der Zwischenwirbelscheiben und Bänder bzw. deren Folgeerkrankungen wie z.B. Lähmungen durch Bandscheibenvorfälle entgegen zu treten. Die Versteifung der Wirbelsäule mag zwar eine Behinderung darstellen, jedoch ist nach ihrem Abschluss die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls gebannt. Spondylosen können an der gesamten Wirbelsäule auftreten, jedoch ist der Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbeinbereich und zu den Brustwirbeln am stärksten betroffen. Der Hund zeigt einen steifen Gang mit starken Verspannungen der Rückenmuskulatur, einen aufgewölbten Rücken, Bewegungsunlust und teilweise Lähmungserscheinungen, Hyperästhesie und im fortgeschrittenen Stadium auch Harn- und Kotinkontinenz. Die Spondylose ist nicht heilbar. Als Nahrungsergänzung sollten Knorpelschutzmittel gefüttert werden, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Medikamentöse Therapie mit Schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln ist meist nur in akuten Krankheitsschüben angezeigt. Physiotherapie ist empfehlenswert. |
Stenose | Verengung (des Wirbelkanals) |
Tendinitis | Sehnenentzündung |
TEP, Totalendoprothese | Künstliches Hüftgelenk |
Tendovaginitis | Sehnenscheidenentzündung |
Thermotherapie | Elektrotherapie, die mittels am Hund angebrachter Elektroden zur Schmerzlinderung und Nervenstimulation beitragen kann. |
TENS | Transkutane Elektrische Nervenstimulation: Elektrotherapie, die mittels am Hund angebrachter Elektroden zur Schmerzlinderung und Nervenstimulation beitragen kann |
Tonus | Spannung beim Muskel |
Ulna | Elle |
Wobbler-Syndrom | Siehe Canine Wobbler-Syndrom |
Zervikale Spondylomyelopathie | Siehe Canine Wobbler-Syndrom |